Richtig gute Energiespartipps für den Alltag für Eigentümer einer Immobilie

Energiesparen ist das Schlagwort Nr. 1 – das hört man täglich und überall. Aber was kann ich konkret machen, wenn ich jetzt sofort damit anfangen will, aber nicht gerade kalt duschen oder mich im Halbdunkel mit einem Waschlappen abreiben will. Und Pullover statt Heizung ist eine Idee, aber nicht gut umsetzbar, wenn man einige Fröstlinge zu seinem Haushalt zählt. Dann geht die Stimmung nämlich schnell in den Keller.

Wir haben hier 12 gut umsetzbare Maßnahmen und Ideen zusammengetragen, welche sich besonders für Immobilien-Eigentümer eignen. Aber auch Mieter bekommen viele gute Energiespar-Tipps für den Alltag.

 

Inhaltsverzeichnis

Smart Home Systeme – die intelligente und effektive Steuerung

Was macht ein Energieberater eigentlich genau bei mir?

Beleuchtung, elektrische Geräte und Bewegungsmelder

Wasser sparen – aber nicht mit dem Waschlappen

Lüften – eine kleine Anleitung mit Aha-Effekt

Die 12 besten Energiespartipps für den Alltag im Überblick

  1. Smart Home Systeme

    Smart Home Automatisierungstechnologien können Ihnen helfen, Ihren Energieverbrauch zu überwachen und zu steuern, indem Sie die Verwendung von Licht, Heizung, Klimaanlage und anderen Geräten automatisch an Ihre Bedürfnisse anpassen.
    Es gibt viele verschiedene Smart Home Automatisierungstechnologien, die dazu beitragen können, den Energieverbrauch Ihres Hauses zu überwachen und zu steuern. Hier sind einige Beispiele, für einen kleinen Überblick.

    1. Smart Thermostate:

      Diese Geräte ermöglichen es Ihnen, die Heizung Ihres Hauses von Ihrem Smartphone aus zu steuern und den Energieverbrauch zu überwachen. Sie können die Temperatur einstellen, Zeitpläne erstellen und sogar steuern, wenn Sie nicht zu Hause sind und die Heizung automatisch abschalten möchten.

    2. Smart Stromzähler:

      Smart Stromzähler messen die Menge an Strom, die von Ihrem Haus verbraucht wird, und senden die Daten an eine App, die auf Ihrem Smartphone oder Tablet läuft. Sie können so sehen, welche Geräte den meisten Strom verbrauchen und entsprechend handeln. Die smarten Stromzähler werden von den Netzbetreibern (im Leipziger Raum die MITNETZ oder NETZ-Leipzig) eingebaut. Allerdings geht das derzeit nur unter bestimmten Vorraussetzungen, bspw. wenn Sie mehr als 6.000 kwh p.a. verbrauchen, eine Neuanlage installieren oder aber, wenn die Eichzeit Ihres alten Stromzählers abläuft und ausgetauscht werden muss.

    3. Smart Steckdosen:

      Smart Steckdosen ermöglichen es Ihnen, elektrische Geräte per App ein- und auszuschalten, so dass Sie auch von unterwegs aus Ihre Geräte steuern können und so unnötigen Verbrauch vermeiden. Diese bekommen Sie im Fachhandel. Smart-Steckdose in die normale Steckdose stecken und entweder per Hand bedienen oder smart per App. Am besten Sie entscheiden sich für ein System und steuern alles mit einer App. Auch Siri, Alexa und Co. können mit diesen Steckdosen kommunizieren.

    4. Smart Lichtsteuerung:

      Smart Lichtsteuerung ermöglicht es Ihnen, die Beleuchtung in Ihrem Haus per App zu steuern. Sie können Lichtzeitpläne erstellen, die Beleuchtung automatisch ein- und ausschalten und sogar die Farbe und die Helligkeit einstellen. Wie bei den Steckdosen benötigen Sie dazu intelligente Leuchtmittel. Kaufen, einschrauben, steuern. Eigentlich ganz einfach und probieren lohnt sich.

    5. Smarte Sensoren:

      Es gibt auch Smarte Sensoren, die überwachen, ob Räume genutzt werden und dementsprechend die Beleuchtung und Heizung steuern. Hier gibt es eine sehr große Auswahl an Sensoren, die über Licht, Temperatur, Luftfeuchte, Bewegung und vieles Mehr „gesteuert“ werden. Die Anwendungen sind sehr vielfältig.

    6. Smart Home Hubs:

      Viele dieser Geräte arbeiten über eine Smart Home Plattform (z.B. Amazon Alexa, Google Nest, Apple Homekit) zusammen. Diese ermöglichen es Ihnen, verschiedene Geräte und Funktionen zu steuern und zu automatisieren und so nochmals energieeffizienter zu leben.

  2. Beleuchtung:

    Verwenden Sie energieeffiziente Leuchtmittel, die länger halten und weniger Strom verbrauchen als herkömmliche Glühlampen. Eine große Auswahl an LED Leuchten beispielsweise gibt es überall im Fachhandel.

  3. Elektronische Geräte:

    Schalten Sie steckerlose elektrische Geräte aus, wenn Sie sie nicht verwenden, da sie im Standby-Modus immer noch Strom verbrauchen.
    Die Verwendung von Bewegungsmeldern kann eine effektive Maßnahme zur Energieeinsparung sein. Bewegungsmelder erkennen, wenn jemand einen Raum betritt oder verlässt und schalten das Licht automatisch ein oder aus. Das bedeutet, dass das Licht nicht unnötig läuft, wenn niemand im Raum ist. Das kann dazu beitragen, den Stromverbrauch für Beleuchtung zu reduzieren und dadurch Energiekosten zu sparen.
    Ein weiterer Vorteil von Bewegungsmeldern ist, dass sie dazu beitragen können, die Sicherheit zu erhöhen, da das Licht automatisch eingeschaltet wird, wenn jemand in den Raum kommt. Sie können auch dazu beitragen, die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen, da sie es ermöglichen, das Licht automatisch ein- und auszuschalten, ohne dass der Benutzer einen Schalter betätigen muss. Bewegungsmelder sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich, z.B. als Steckdose, die in eine herkömmliche Steckdose gesteckt werden kann, oder als Einbauvariante, die in die Decke oder Wand eingebaut wird.
    Es gibt auch Bewegungsmelder, die speziell für den Einsatz im Freien entwickelt wurden und die das Licht im Außenbereich automatisch ein- und ausschalten. Es ist wichtig zu beachten, dass Bewegungsmelder nicht für jede Art von Beleuchtung geeignet sind, insbesondere für Orte wo eine konstante Beleuchtung benötigt wird, wie z. B. Treppen, Flure und Toiletten. Allerdings sollten die Sensoren richtig eingestellt und platziert werden, um maximale Effektivität zu erreichen.
    Für nahezu jede Anwendung finden Sie diese Geräte ebenfalls im Fachhandel.

  4. Wasser:

    Installieren Sie Wasser sparende Armaturen und reduzieren Sie den Verbrauch von Warmwasser. Auch die Reduzierung der Umwälzung von Warmwasser kann helfen, den Energieverbrauch Ihres Hauses zu senken, indem es die Menge an Wärmeenergie reduziert, die erforderlich ist, um das Warmwasser in den Leitungen aufrechtzuerhalten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dies zu tun. Einige der effektivsten Methoden sind:

    1. Absenkung der Umwälztemperatur: Durch Absenken der Umwälztemperatur, bei dem die Wassertemperatur in den Leitungen niedriger ist, wird weniger Energie benötigt, um das Wasser warm zu halten.
    2. Verwendung von Zeitsteuerungen: Sie können Zeitsteuerungen installieren, die den Betrieb der Umwälzpumpe nur dann ermöglichen, wenn sie wirklich benötigt wird.
    3. Verwendung von Thermostatventilen: Durch die Verwendung von Thermostatventilen an jedem Warmwasseranschluss, kann das Wasser nur auf die benötigte Menge und zur benötigten Zeit aufgewärmt werden.
    4. Verwendung von Wärmerückgewinnung: Es gibt Systeme die verwenden die Abwärme der Abluft um das Warmwasser vorzuheizen, dadurch wird weniger Energie benötigt um es auf die gewünschte Temperatur zu bringen.

    Durch die Reduzierung der Umwälzung von Warmwasser können Sie den Energieverbrauch Ihres Hauses senken, je nachdem wie viel Warmwasser Sie täglich verbrauchen und wie viel Energie Sie für die Umwälzung aufwenden. Viele Umwälzpumpen versorgen die Steigleitungen 24h mit heißem Wasser. Wenn Sie aber nur morgens und abends tatsächlich prompt dieses Wasser benötigen, reichen 2 kleine Zeiteinheiten (bspw. 2 Stunden), an denen sie diese anschalten. Beachten Sie, dass dann aber das Wasser auf mind. 55° C erwärmt wird, um Legionellenbildung zu verhindern.
    Es kann auch helfen, die Lebensdauer Ihrer Heizungsanlage und Warmwasserspeicher zu verlängern, da sie nicht so häufig arbeiten müssen.

  5. Gartenpflege:

    Investieren Sie in eine automatische Bewässerungsanlage für Ihren Garten, um den Wasserverbrauch zu reduzieren.

  6. Gutes Lüften

    ist wichtig, um die Luftqualität in Innenräumen zu verbessern und Schimmelbildung und Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden. Hier sind einige Tipps für richtiges Lüften

    1. Lüften Sie regelmäßig: Lüften Sie Ihre Räume mindestens einmal am Tag für einige Minuten, am besten morgens und abends, um frische Luft in die Räume zu bringen und verbrauchte Luft abzuschleusen.
    2. Stoßlüften: Stoßlüften bedeutet, alle Fenster und Türen für kurze Zeit weit zu öffnen, um einen schnellen Luftaustausch zu ermöglichen. Dies ist besonders wichtig, wenn viele Menschen in einem Raum sind oder wenn man gekocht oder geduscht hat.
    3. Lüften Sie richtig: Lüften Sie nicht nur ein Fenster, sondern öffnen Sie immer zwei Fenster, um einen Querzug zu ermöglichen. So wird sichergestellt, dass die feuchte Innenluft nach draußen abgeführt wird und frische Luft von außen in den Raum strömen kann.
    4. Vermeiden Sie Feuchtigkeitsprobleme: Lüften Sie nicht, wenn es draußen sehr feucht oder kalt ist, da dies Feuchtigkeitsprobleme in den Räumen verursachen kann.
    5. Lüftungsanlagen: Eine Lüftungsanlage kann dazu beitragen, die Luftqualität zu verbessern, indem sie die Luft von außen in den Raum filtert und die verbrauchte Luft nach draußen abführt.
    6. Wärmebrücken minimieren: Um zu verhindern das warme Luft schnell entweicht und kalte Luft hereinkommt, sollten Wärmebrücken minimiert werden. Das sind Stellen, an denen die Wärme schnell entweicht wie z. B. Fenster oder Türen.
    7. Lüftungshinweise beachten: Wenn es spezielle Lüftungsanforderungen oder -hinweise für Ihr Haus oder Ihre Wohnung gibt, befolgen Sie diese unbedingt, um sicherzustellen, dass Ihr Haus richtig gelüftet wird.
  7. Energieberater:

    Energieberater helfen dabei, den Energieverbrauch in einem Gebäude zu reduzieren und die Energieeffizienz zu verbessern. Wenn Sie einen Energieberater zu sich ins Haus bestellen, wird er zunächst eine umfassende Analyse des Gebäudes durchführen, um den Energieverbrauch zu ermitteln und die Schwachstellen zu identifizieren. Dazu gehört zum Beispiel die Überprüfung der Isolierung, des Heiz- und Kühlsystems, der Beleuchtung, der Fenster und Türen und der elektrischen Geräte.Die Kosten hierfür hängen von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Größe des Hauses, der Umfang der Beratung und die Qualifikation des Beraters.
    In Deutschland gibt es einige Förderprogramme, die Energieberatung für Wohngebäude mitfinanzieren. Diese Förderungen können die Kosten reduzieren, zumal Berater, die diese Förderprogramme anbieten, teilweise günstiger sind als andere. Die Verbraucherzentrale Sachsen bietet einen ersten Überblick zur Förderung der Energieberaterkosten. Eine grobe Schätzung der Kosten für eine Energieberatung kann je nach Umfang zwischen 200 – 800 € liegen. Eine umfassendere Beratung kann allerdings auch mehrere Tausend Euro kosten, insbesondere wenn es um größere Sanierungsmaßnahmen geht.Es wäre am besten, wenn man sich Angebote von verschiedenen Energieberatern einholt und diese miteinander vergleicht, um eine Vorstellung davon zu bekommen, was in Ihrem Fall angemessen ist. Einige Energieberater bieten auch kostenlose Erstberatungen an, die man in Anspruch nehmen kann.

    1. Der Berater wird Ihnen dann Empfehlungen geben, wie Sie den Energieverbrauch reduzieren und die Energieeffizienz verbessern können, zum Beispiel durch den Einsatz von energiesparenden Geräten, die Dichtung von undichten Fenstern und Türen, die Erneuerung von Isoliermaterial oder den Austausch von alten Heizungs- und Kühlsystemen durch effizientere Modelle. Er wird euch auch über die Fördermöglichkeiten informieren und eventuell einen Sanierungsplan erstellen.
    2. Einige Energieberater bieten auch Dienstleistungen wie die Überwachung des Energieverbrauchs nach der Sanierung an, um sicherzustellen, dass die Empfehlungen umgesetzt werden und das Gebäude tatsächlich energieeffizienter wird.
    3. Das kann je nach Umfang und Beratungsart unterschiedlich sein. Insgesamt geht es darum, die Energiekosten zu senken und die Umweltbelastung zu minimieren.
  8. Fenster:

    Ersetzen Sie undichte Fenster und Türen durch moderne, energieeffiziente Modelle. Dies kann den Energieverbrauch Ihres Hauses um bis zu 25% senken. Aber auch schon eine Rolle neue Dichtgummis an Fenstern und Balkontür können als erster Schritt sehr effektiv sein. Testen Sie als ersten Schritt einfach an jedem Fenster, ob kalte Luft in die Räume zieht und ersetzen Sie dort die Dichtungen.

  9. Heizung:

    Heizung ist einer der größten Energieverbraucher in einem Haus. Vergewissern Sie sich, dass Ihre Heizungsanlage regelmäßig gewartet wird und dass die Thermostate auf die richtigen Temperaturen eingestellt sind. Wie zuvor beschrieben, setzten Sie einfache Termostate oder noch besser Smart Home Thermostate ein. Wie? Einfach das alte Thermostat abschrauben, das neue dran und gegebenenfalls die dazugehörige App zum einfachen Einstellen am Handy installieren.

  10. Dach-Solar:

    Überlegen Sie sich eine Photovoltaikanlage auf dem Dach Ihres Hauses zu installieren um Strom zu produzieren und unabhängiger von externen Energielieferanten zu werden. Besonders jetzt in 2023 haben Sie eine einzigartige Möglichkeit, diese Komponenten zum Mehrwertsteuersatz von 0% zu erwerben. Ihre Anbieter wissen Bescheid. Noch gibt es eine kleine Unsicherheit von Seiten der Bundesregierung, ob „alle notwendigen Komponenten“ auch die Installationsleistung und das Material wie Kabel und Schalter inbegriffen sind. Das wird sicherlich in den nächsten Wochen konkretisiert. Auch die Problematik von bereits begonnenen Installationen oder Vorbereitungsarbeiten, die zur Inbetriebnahme der Anlage nötig sind, gehört da dazu. An dieser Stelle aktualisieren wir taggenau den Stand des Gesetzes.

  11. Erneuerbare Energien:

    Überlegen Sie sich, erneuerbare Energiequellen wie Wärmepumpen oder Solarenergie für Ihr Haus zu nutzen, um den Energieverbrauch zu reduzieren und umweltfreundlicher zu leben. Dazu haben wir bereits einen ausführlichen Blogbeitrag geschrieben. Aber auch hier ändern sich die Regelungen schneller als das Wetter. Um auf dem neusten Stand zu bleiben empfehlen wir unter anderem die Verbraucherzentralen.

  12. Dämmung:

    Eine gute Dämmung ist der Schlüssel für einen niedrigen Energieverbrauch. Überprüfen Sie die Dämmung Ihres Daches, der Wände und des Bodens und ergänzen Sie diese gegebenenfalls. Das ist für den einzelnen vielleicht nicht ganz einfach, aber ein Energieberater, wie oben beschrieben, kann Ihnen hier sehr konkrete Hilfestellung geben.