Eigentumswohnung und Finanzierung – Alle Infos plus Expertentipps

Der Traum von den eigenen vier Wänden scheint heutzutage greifbarer denn je: Ein historisch niedriger Leitzins sorgt dafür, dass selbst diejenigen ohne sicheres Eigenkapital über den Erwerb einer eigenen Immobilie nachdenken. Neben Häusern stehen diesbezüglich vor allem Eigentumswohnungen hoch im Kurs. In beliebten Städten, in denen der Arbeitsmarkt und das kulturelle Angebot florieren, sind zum Verkauf stehende Eigentumswohnungen überaus begehrt. Die Vorstellung mitten im Stadtzentrum, ganz nah am Puls der Metropole eine eigene Wohnung zu beziehen und anschließend für immer unabhängig von monatlichen Mietzahlungen und kontrollierenden Vermietern leben zu können, scheint wunderbar. Doch leider wird ein Thema dabei viel zu häufig erst deutlich zu spät angepackt: die Finanzierung einer Eigentumswohnung. Gerade diejenigen Immobiliensuchenden, die keine umfangreichen Rücklagen haben, sollten sich über diesen Punkt schon vor der Suche nach dem passenden Objekt ausreichend Gedanken machen. Denn mit der richtigen Finanzierung der Eigentumswohnung steht und fällt das Glück im neuen Zuhause. Deshalb bieten wir neben einer ausführlichen Immobilienberatung auch die richtigen Tipps und Infos rund um die Finanzierung.

Eigentumswohnung kaufen: Welche Kosten müssen berücksichtigt werden?

Beim Thema Eigentumswohnung und Finanzierung wird meist zunächst an den Kaufpreis des entsprechenden Objekts gedacht. Je nach Lage, Größe, Zustand und Ausstattung der Immobilie liegen die Beträge normalerweise im fünf- bis sechsstelligen Bereich. Das ist in den meisten aller Fälle der größte Anteil, der bei der Finanzierung gestemmt werden muss. Leider ist diese Summe aber nur ein Teil des Ganzen und viele weitere Posten müssen bei der Finanzierung einer Eigentumswohnung berücksichtigt werden. So gibt es die sogenannten Nebenkosten, die bei einem Immobilienkauf anfallen: Der Makler, der Notar, die Steuern und die eventuellen Gerichtskosten sind vom Käufer zu tragen und können gut und gern noch einmal zehn Prozent des veranschlagten Kaufpreises ausmachen.

Wer sich für eine Neubauimmobilie entscheidet, hat meist Glück und muss sich über eventuelle Reparatur- oder Sanierungsmaßnahmen meist noch keine großen Gedanken machen. Trotzdem sollten nicht nur all diejenigen, die eine Eigentumswohnung in einer Bestandsimmobilie erwerben wollen, diese beiden Posten bei der Finanzierung berücksichtigen. Im Gegensatz zu all denjenigen, die sich gleich für ein komplettes Haus entscheiden, sind Wohnungskäufer nach dem Kauf schließlich Mitglied in einer Wohnungseigentümergemeinschaft und müssen das sogenannte Hausgeld abführen. Darüber hinaus können selbst bei einer optimal sanierten Wohnung für den Käufer mit Blick auf das Haus Kosten anfallen: Muss das Dach gedeckt werden oder gilt es eine neue Heizungsanlage zu installieren, muss er sich an diesen Kosten beteiligen, auch wenn er nur indirekt betroffen ist.

Tipp: Das Hausgeld wird von der Wohnungseigentümergemeinschaft nicht nur als Rücklage für Instandhaltungsmaßnahmen oder Reparaturen genutzt, sondern wird auch für die Begleichung laufender Betriebskosten kassiert. Wie hoch das Hausgeld in einer Immobilie ausfällt, ist unter anderem vom Zustand, dem Alter und der Größe des Objekts abhängig. Wer sich für eine Eigentumswohnung interessiert, sollte vor dem Kauf einen Blick auf die entsprechenden Unterlagen werfen, um einen Überblick über die Wirtschaftspläne zu erhalten.

Die Kosten, die beim Kauf einer Eigentumswohnung bei der Finanzierung berücksichtigt werden sollten, werden nachfolgend noch einmal überblicksartig dargestellt:

  • Kaufpreis der Immobilie
  • Nebenkosten des Immobilienkaufs
  • Reparatur- und Sanierungsmaßnahmen
  • Hausgeld

Wer den Kauf einer Eigentumswohnung nicht komplett aus eigener Tasche finanzieren kann, muss bedenken, dass auch ein Kredit bei der Bank zu erhöhten Kosten führt. Diese sind auf die Darlehenszinsen zurückzuführen, welche der Kreditnehmer zusammen mit der geliehenen Summe zurückbezahlen muss.

Finanzierung der Eigentumswohnung: Welche Möglichkeiten gibt es?

Wer den Kauf einer Eigentumswohnung nicht komplett mithilfe von angespartem Eigenvermögen bezahlen kann, der ist auf eine externe Finanzierung angewiesen. Hierbei wird in der Regel zwischen einer Teilfinanzierung und einer Vollfinanzierung unterschieden. Die Vollfinanzierung rentiert sich nur in einigen begrenzten Fällen und wird deutlich seltener angeboten als eine Teilfinanzierung. Hierbei übernimmt der Kreditgeber einen Teil der zu finanzierenden Summe, während der Kreditnehmer den Rest des Betrags aus eigener Tasche bezahlt. Im Normalfall rentiert sich diese Form der Finanzierung deutlich mehr, Immobiliensuchende benötigen allerdings ein Eigenkapital.

Teilfinanzierung und Eigenkapital – Was sollte beachtet werden?

Immobilienkredit bei der Bank

Wer einen Kredit benötigt, um den Kauf einer Eigentumswohnung finanzieren zu können, geht in der Regel zunächst einmal zu seiner Hausbank und lässt sich dort unverbindlich beraten. Der Berater bei der Bank erhebt dann verschiedene Informationen und beurteilt anhand dieser Infos wie die Chancen stehen, dass der Immobiliensuchende den gewünschten Kredit bekommt und zu welchen Konditionen er ihn bekommt. Wichtige Fragen können in diesem Zusammenhang sein:

  • Um welche Finanzierungssumme geht es?
  • Wie viel Eigenkapital ist vorhanden?
  • Welche Immobilie wird gesucht (Zustand, Lage, Region, Größe etc.)?
  • Wie steht es um die Bonität des Kreditnehmers?

Gerade mit Blick auf die Bonität des Kreditnehmers werden diverse Aspekte relevant: Geprüft wird beispielsweise, ob ein geregeltes Einkommensverhältnis vorliegt oder ob beispielsweise sogar ein doppeltes Einkommen zur Verfügung steht. Auch der Vermögensstatus ist von Interesse: Wenn ein Kreditnehmer bereits Immobilien oder Grundstücke besitzt, die vollständig abbezahlt sind, hat dies einen positiven Effekt zur Folge. Hat der Kreditsuchende hingegen bereits den einen oder anderen Eintrag bei der Schufa zu verantworten und besitzt zahlreiche offene Kredite, die er schon seit Monaten nicht bedient, hat dies eine negative Bewertung in punkto Bonität zur Folge und der Kreditantrag für die Finanzierung der Eigentumswohnung wird entweder direkt abgelehnt oder nur zu ungünstigen Konditionen gewährt.

Tipp: Wer mithilfe einer Teilfinanzierung seine neue Eigentumswohnung finanzieren möchte, sollte beim Eigenkapital großzügig sein. Empfehlungen unserer Experten besagen, dass ein Eigenkapital von mindestens 20 % der insgesamt veranschlagten Summe als Polster vorhanden sein sollte, um eine attraktive Finanzierung umsetzen zu können.

 

Vollfinanzierung ohne Eigenkapital – Was gilt es zu beachten?

Beim Thema Eigentumswohnung und Finanzierung kommt die Vollfinanzierung ohne Eigenkapital nur für die wenigsten Menschen wirklich in Betracht. Der Grund liegt auf der Hand: Banken und Kreditinstitute gehen bei dieser Art der Finanzierung ein hohes Risiko ein und vergeben Vollfinanzierungen dementsprechend nur an sehr solvente Kreditnehmer, die verschiedene Sicherheiten bieten können. Bei einer Vollfinanzierung streckt die Bank die komplette Kaufsumme für eine Eigentumswohnung plus die für den Kauf relevanten Nebenkosten vor und der Kreditnehmer zahlt diese dann in vereinbarten Raten plus Zinsen ab. Die Bank fährt bei einem solchen Geschäft volles Risiko, denn da sie den Betrag für die Nebenkosten, der unabhängig vom Wert der Immobilie ist, ebenfalls in die Kreditsumme inkludiert, muss sie befürchten Verluste einzufahren, falls der Käufer den Kredit eines Tages nicht mehr bedienen kann.

Unabhängig davon, für welche Art von Finanzierung Sie sich interessieren – entscheidend ist, dass Sie von Beginn an ausführlich und genau informiert sind. Sprechen Sie uns für weitere Hinweise sowie ein umfangreiches Beratungsgespräch in Bezug auf die Themen Eigentumswohnung und Finanzierung gern einfach an. Wir freuen uns auf Sie.